Sie sind allgegenwärtig, kommen in gesamten Formen und Farben und versorgen uns mit notwendigem Sauerstoff – die Rede ist von Pflanzen. Egal ob mächtige Bäume, prächtige Blumen oder widerstandsfähige Sträucher, die Artenvielfalt ist überwältigend. Warum also nicht einmal versuchen, die Fauna ein bisschen bewusster wahrzunehmen und uns von ihrem Zauber in ihren Bann ziehen zu lassen?
Der Keukenhof, eines der schönsten Ziele für Botanical Reise, ist tatsächlich nur einen Katzensprung von Deutschland entfernt. Denn diese geräumige Gartenanlage befindet sich in der niederländischen Gemeinde Lisse, die im Süden von dem Land liegt. Jedes Jahr strömen zwischen März und Mai unzählige Pflanzenfreunde in die Grünflächen des Schloss Keukenhof, um die dortige Blumenpracht zu überraschen – und diese ist gewaltig. Über 7 Millionen Frühjahrsblumenzwiebeln werden jährlich gepflanzt, deren farbstarkes Blütenmeer Reisendern begeistert und ihnen so das Beste der niederländischen Blumenzucht zeigt. Welche Blume am häufigsten vertreten ist? Die Tulpe natürlich! Über 4 Millionen Tulpenzwiebeln finden jedes Jahr den Weg in die Keukenhofschen Beete. Ein Gartenarchitekt mit jedem der ausstellenden Blumenzwiebelzüchter gestaltet zusammen einen Entwurf, in dem Blütezeit, Farbe und Blütenhöhe der einzelnen Varianten genauestens abgestimmt werden. So wird ein sehr eindrucksvoller Anblick der einzelnen Beete garantiert. Neben weitläufigen Spaziergängen rund um die frühlingshaften Blumenpotpourris erfreuen sich botanisch Interessierte übrigens an den Blumenshows. Bei diesen stellen zahllose Züchter eine große Bandbreite an Topfpflanzen und Schnittblumen vor.
Der Parco Nazionale dei Monti Sibillini
Etwas „ungezähmteren“ Botanical Tourism erlebt ihr im italienischen Nationalpark Monti Sibillini. Dessen 70.000 Hektar umfassen Teile des Gebirgszuges Apennin und der Sibillinischen Berge und befinden sich in der Nähe der Gemeinden Norcia, Visso und Sarnano. Von Mai bis Juli findet hier nämlich ein florales Tumult statt, das die Wanderung durch die Natur Italiens noch bezaubernder gestaltet. Bei der sogenannten fioritura in der Hochebene von Castelluccio di Norcia erblühen unzählige Wildblumenarten zur gleichen Zeit und tauchen die Aussicht in satte Farben von glänzendem Rot über strahlendes Gelb bis hin zu sattem Blau. Geübte Botaniker finden hier unter anderem Butterblumen, Klatschmohn, Narzissen, und blaue Kornblumen heraus. Grund für diese Blumenexplosion ist der Linsenanbau auf diesem Gebiet. Dabei umfasst das gepflanzte Saatgut sowohl die gewünschten Hülsenfrüchte, als auch ist durch Wildblumensamen „verunreinigt“. Verbringt ihr euren folgenden Italien-Urlaub in dieser Gegend, schnappt euch am besten einen örtlichen Tourguide und lasst euch von diesem Profi die farbliche Blütezeit aus der Nähe zeigen. Doch aufgepasst: Im Monti Sibillini ist es strengstens verboten, Blumen zu pflücken – doch sind Fotos nicht sowieso das nachhaltigere Souvenir?
Seeufer und Bergblick – Winterwandern zum Achensee
Wasser zieht nicht nur im Sommer Touristen magisch an. Auch im Winterurlaub sind Seeufer ein Garant für Postkartenmomente a là „Orte-die-du-auf jeden Fall-gesehen-haben-musst“. Wenn man dann noch auf der Suche nach besten Bedingungen für eine weitläufige Winterwanderung ist, sollte den Achensee in Österreich ansteuern. Die Aussicht rund um den größten See in Tirol punktet mit 150 Kilometern traumhafter Wege, die auch für Sportmuffel eine gute Wahl ist. Denn: Winterwandern geht – wenn gewünscht – auch gemächlich. Wenn man seinen Bergurlaub schon immer nach den Fahrzeiten der Gondelbahnen vor Ort ausgesucht hat, muss eine Reise am Achensee nicht scheuen. Die Region bietet dazu tolle Hotels, in denen du nach deiner Reise durch die verschneite Umgebung ganz komfortabel im Wellnessbereich entspannen kannst.
Starte im Ort Maurach an der südlichen Spitze des Sees, spaziere komfortabel entlang an der Seepromenade und genieße den Blick auf das Karwendelgebirge. Nach der Schiffsanlegestelle, die zum Ortsteil Buchau zählt, kannst du in Richtung des Ortskerns abbiegen und eine Ruhe vom Winterwandern in der Konditorei Seeblick einlegen. Mit vollem Bauch geht es weiter, bevor du nach insgesamt etwa 6 Kilometern wieder Ihren Ausgangspunkt erreichst – inklusive neuer Impressionen und voller Speicherkarte. Wenn man mehr Berg, mehr Panorama oder mehr Abgeschiedenheit sucht, wählt einfach aus den vielen Rourten am Achensee und erwandert sich den Winter! Tipp: Schon mal über das Schneeschuhwandern nachgedacht? Der Wintersport bietet sich für alle an, die im Tiefschnee auf Entdeckungstour gehen möchten.
Wasserfälle und Alpenpanorama – Winterwandern in Deutschland
Winterwandern in Deutschland bietet dir die Wahrscheinlichkeit deine Kamera glühen zu lassen. Wir zeigen dir die besten Spots in Bayern, im Schwarzwald und im Harz, wo dich die Aussicht umhaut und ein gutes Fotomotiv das folgende jagt. Sehr empfehlenswert ist das Schneeschuhwandern im Allgäu, denn bei Oberstdorf, am Ausgang von dem Kleinwalsertal, wird in der kalten Jahreszeit die Breitachklamm zu einem geheimnisvollen Ort. Gefrorenen Wasserfälle, flackernde Eiszapfen und hoch aufragende Felswände lassen den Kameraauslöser nicht mehr stillstehen. Wenn man noch mehr Klammerlebnis sucht, findet das in der Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen im Alpenvorland. Die Nähe bietet neben erstklassigen Unterkünften noch zahllose Winterwanderwege. Die Berge dienen dabei als herrliche Kulisse für den perfekten Schnappschuss. Und wer schon vor Ort ist, dann muss es auch mal hoch hinaus gehen. Nach oben geht es mit der Bergbahn, gewandert wird auf den hervorragenden Strecken am Gipfel – die umweltbedingten Alpen immer fest im Blick. Aber bitte achten auf, dass du nicht auf die Skipisten abbiegst.
Nicht nur in Bayern, auch im Harz finden Winterwanderer abwechslungsreiche Routen. Im Nationalpark Harz – mit dem Brocken als höchstem Berg – erwarten 88 Kilometer Winterwanderwege ihre Entdeckung. Steuere an der Grenze von dem Nationalpark die Magdeburger Hütte an. Die kleine Schutzhütte liegt an einem hervorragenden Aussichtspunkt, von dem du bei gutem Wetter einen prachtvollen Blick über das Sösetal erleben kannst.
Wanderung zur Marmorbucht, Mallorca
Das ist Mallorca: Weiße Strände, kleine Buchten. Klares Wasser, ein komfortabeles Bad. Entspannen, dazu ein wenig feiern und viel genießen. Andererseits verfügt die Baleareninsel über auch herrliche Bergmassive, mit dem Puig Major einen 1.445 Meter hohen Gipfel – und damit einige Optionen, morgens, wenn es noch ein bisschen kühler ist, aufzubrechen und sich nachmittags die lockere Belohnung am Strand zu gönnen. Eine davon: die ein Teil etwas anspruchsvollere Wanderung zur Marmorbucht im Süden von Mallorca. Etwa drei Stunden wandert ihr dabei entlang die Steilküste, passiert Aussichtspunkte, blickt über einsame Buchten auf das tiefblaue Wasser hinaus. Sie konnen euer Auto in Cala Llombards parken und danach das letzte Stück bis zur Cala S’Almonia laufen. Dort führt eine schroffe Steintreppe nach unten… los geht’s!
Rechts die kleine Bucht, links ein komfortabeler Hafen. Ihr geht nach rechts. Das Gebüsch ist mitunter dicht, es geht auf und ab – eine wirkliche Wanderung. Lasst euch vom ersten schroffen Anstieg nicht aus der Ruhe bringen. Er ist der hartste eurer Mallorca-Wanderung. Die Anstrengung lohnt sich ohnehin. Euer Weg führt euch direkt entlang die Küste. Immer wieder trefft ihr auf kleine Buchten. An der Punta des Bauç gönnt ihr euch eine Pause, genießt die Landschft und bleibt auch danach an der Küste.
Schroffe Felsvorsprünge wie an der Punta des Bacassos eröffnen euch den Blick die schroffe Küste hinab ins tiefblaue Meer. Ein wenig müsst ihr steigen, doch die kurzen Passagen sind gut zu überwinden. Bald passiert ihr die Cala Figuereta, folgt auch danach dem Weg entlang der Küste und steht irgendwann erneut auf einem kleinen Felsvorsprung. Unter euch zieht sich eine kleine Bucht zwischen schroffen Felswänden und grünen Büschen ins Landesinnere. Erst blau, dann türkisfarben fließt das Wasser zart an den weißen Sandstrand. Willkommen an der Marmorbucht, einem charakteristischen Highlight eures Mallorca-Urlaubs!
Cinque-Terre-Höhenweg, Italien
Für die Cinque Terre an Italiens Viamala-Küste parkt ihr das Auto ohnehin am besten in La Spezia und fahrt mit dem Zug weiter. Deshalb also nicht gleich den bekannten Küstenstreifen abwandern? Immerhin gilt die Auslenkung zwar als Herausforderung, dennoch sind die etwa zwölf Kilometer in knapp acht Stunden zu überwinden – und die Belohnung erhaltet ihr im Grunde auf jedem Meter. In Form prächtiger Ausblicke über die wilde Küste, durch Besuche in den malerischen Ortschaften Vernazza, Corniglia, Manarola, Riomaggiore und Monterosso an deren Stränden ihr euch kurz erfrischt, wenn ihr aus der Höhe hinabsteigt. Ihr seht farbliche Häuser, lauft durch enge Gassen, genießt Gelassenheit.
Hoch über dem Meer durchquert ihr Olivenhaine, spaziert durch Weinberge. Die Hänge sind schroff, die Kakteen der Gegend dornig. Dafür seid ihr darunter in der Natur einer der schönsten Küsten von Italien. Da stört es auch nicht, dass ihr für den gefragesten, im Sommer gut besichtigen Abschnitt des Cinque-Terre-Hochwegs, für das Stück zwischen Riomaggiore und Monterosso, Eintritt bezahlen müsst (Erwachsene 5 Euro | Kinder 2,50 Euro). Schließlich ist die Kombination aus charakteristischer Küstenlandschaft und beeindruckenden Ausblicken auf tiefblaues Meer jeden Cent wert und eine lohnende Investition, wenn ihre Reise in Italien macht.
Lasst also das Auto stehen, nehmt den Zug nach Monterosso, lauft entlang am Ufer zu den hohen Felsen im Osten. Vom östlichen Bereich aus geht ein schroffer Anstieg vorbei an einem Hotel zum kleinen Kassenhäuschen, wo ihr eure Tageskarte kauft, die ihr immer griffbereit habt. Danach folgt ihr immer den rot-weißen Markierungen und erlebt eure Wanderung des Cinque-Terre-Höhenwegs entlang.