Wandern auf Mallorca

Es gibt auf Mallorca, der größten Insel von Spanien, das ganze Jahr prächtige Wanderbedingungen. Wenn man herrliche Strecken  mit Meerblick kombinieren möchte, ist hier genau wunderbar. Wenn man abwechslungsreiche Reisen mit Meerblick genießen möchte, ist zum Wandern auf Mallorca genau eine ricitige Wahl. Denn besonders in den nicht so heißen Monaten der Nebensaison entwickelt sich die Insel zum Wanderparadies!

Wandern auf Mallorca – und durch die Serra de Tramuntana

Kreuz und quer durch die Serra de Tramuntana, ein beeindruckendes Gebirge im Nordwesten von Mallorca, führen unzählige ausgeschilderte Wanderrouten mit großartiger Landschaft auf Meer und Berge wie den Puig Major, mit 1445 Metern die höchste Erhebung der Insel.

Wenn man sich körperlich etwas zutraut, bezwingt auf einer Wanderung beispielsweise der Canyon des Torrent de Pareis. Der prächtige Canyon in der Serra de Tramuntana ist die zweitgrößte Schlucht im Mittelmeerraum. Im Flussbett des gleichnamigen Sturzbachs, der nicht immer Wasser führt, müssen Wandernde darüber richtig steigen, nach regenreichen Tagen mitunter sogar schwimmen.

Doch damit nicht genug! Hier kommen fünf Ideen für Wanderungen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, bei denen Reisende die Natur in der Serra de Tramuntana auf Mallorca bildlich genießen können.

Wanderung zum Castell d’Alaró

Vom Gasthof „Es Verger“, der bekannt für seine Lammfleisch-Rezepte ist, geht es auf einer erfreulichen Wanderung hinauf zur Festung. Die Auslenkung auf den 822 Meter hohen Puig d’Alaró dauert rund eine Stunde. Im Sommer 2010 wurde der Wegabschnitt zu einem Teil des Fernwanderweges GR 221 – von Port d’Andratx nach Pollença – ausgebaut.

Das Kastell auf dem Gipfel zählt einst zu den Bollwerken Mallorcas und soll acht Jahre lang der Belagerung der Mauren unterzogen haben, bevor es erobert wurde. Am Ende dieses Felssteigs, auf den die Steineichen lange Schatten werfen, können die Wandernde am Castell d’Alaró ein Rundumblick über die Serra de Tramuntana erleben.

Wieder unten zurück am Gasthof, können sich hungrige Wanderinnen und Wanderer nach der Tour mit gewaltigen Gerichten oder Kuchen stärken.

La Mola – Cala Sant Vicenc

Nordosten/Cala Clara

Abwechslungsreiche Wanderung hoch über Cala Clara an der Nordostspitze Mallorcas. Man braucht einige Erfahrung bei der Wegfindung zu finden: Die Reise ist nämlich nicht ausgeschildert, sondern nur mit Steinmännchen markiert.

Höhepunkte

Eindrucksvolles Panorama zum Cap de Formentor

Schöner Blick ins Vall de Ternelles und auf die Bucht Cala Castell

Freie Sicht auf die wilde Halbinsel Punta Galera

Naturpark Llevant

Osten/Artà

Ausgedehnte Wanderung durch die einsamen Küstenberge von dem Naturpark Llevant im Nordosten der Insel, die zuerst mit reizvollen Küstenpanoramen besticht.

Höhepunkte

Aussichtsgipfel Sa Tudossa (442 m)

Der glänzende (meist menschenleere) Sandstrand Platja de Sa Font Celada

Blick auf die weit geschwungenen Buchten Alcúdia und Pollença

Früheres Gefangenenlager aus dem Spanischen Bürgerkrieg

Alcúdia

Osten/Port d’Alcúdia

Badespaß und Gipfelglück: Auf der Halbinsel Alcúdia kommen Gipfelstürmer genauso auf ihre Kosten wie Badefans. Eine abwechslungsreiche Reise mit wechselnden Panoramaansichten.

Höhepunkte

Buchtenblicke vom Talaia d’Alcúdia (446 m)

Der Stumpf eines alten Wachturms am Gipfel

Die Küste der Platja des Coll Baix

Pause machen im Schatten von Kiefern

Sant Elm

Südwesten/Andratx

Wildromantischer Küstenhochweg zum früheren Trappistenkloster mit Panoramablick auf die Dracheninsel.

Höhepunkte

Blick zur Dracheninsel mit ihren drei Leuchttürmen

Der 400 Jahre alte Wachturm Torre de Cala en Basset

Ruine von dem Trappistenkloster La Trapa

Große Runde um Valldemossa

Nordwesten/Sóller

Auf alten Reitwegen von dem Erzherzog Ludwig Salvator eröffnen sich auf dieser Wanderung um Valldemossa immer neue Küsten- und Gebirgspanoramen.

Höhepunkte

Das aussichtsreiche Pleateu des Pla des Pouet (685 m)

Schutzhütte (aus dem 19. Jhdt.) auf dem Gipfel des Talaia Vella (868 m)

Aussichtsplatz Mirador de Can Costa

Tossals Verds

Norden/Inca

Genussvolle Rundtour um das Tossals-Verds-Massiv auf Mallorca: Die abwechslungsreiche Runde überzeugt mit schroffen Saumpfaden, hervorragenden Panoramen auf steile Tausender-Gipfel und stillen Bergseen.

Höhepunkte

Abenteuerliche Schluchtenquerung über Pas Llis

Bewirtschaftete Hütte Refugi Tossals Verds

Optionale Aufstieg des Puig des Tossals Verds (1.118 m)

Auf dem Rundwanderweg um den den Aussichtsgipfel Puig von dem Tossal Verds erleben Wanderer die schönsten Landschaften auf die Bergwelten der Insel und die zerklüftete Steilküste von Mallorca. Der abwechslungsreiche Weg bietet alles, was das Wandern auf Mallorca so wunderschön macht: Schroffe Wanderpfade, großartige Ausblicke auf schroffe Gipfel sowie flackernde Bergseen.

Doch die anspruchsvolle, rund fünfstündige Rundwanderung um den Tossals Verds hat es in sich, Wandernde brauchen gute Wanderschuhe. Auf teilweise kaum offensichtlichen Trampelpfaden müssen während der Wanderung wenige Höhenmeter durch unwegsames Gelände überwindet werden. Der Rundweg führt durch wilde Schluchten, überquert felsige Grate, weite Geröllfelder und steile Hänge. An zwei Stellen heißt es an schroffen Felswänden Klettern!

Der Parkplatz am Picknickplatz Sa Font Noguer  ist der Start- und Endpunkt der Wanderung. Nach Regenfällen ist die Wanderung auf Mallorca nicht ratsam – wird zu rutschig und auch eine Durchquerung der Canyon des Torrent d’Almedra ist dann nicht möglich.

Wandern auf Mallorca – von Badebucht zu Badebucht

Auf der einfachen Tour von Banyalbufar nach Port des Canonge können Wandernde optimistisch statt Funktionskleidung die Badesachen einpacken. Die Strecke bietet eine spezielle Form des Beachhoppings: Der ausgeschilderte Weg führt von einem Parkplatz bei Banyalbufar durch dichten Kiefernwald, in dem würziger Harzduft in der Luft liegt und vorbei an mehreren Stränden am Rande von dem Tramuntana-Gebirge. Minus zwei Stunden dauert die Wanderung, wenn man die reine Gehzeit rechnet.

Da die meisten Badestellen wunderbar sind, sollte man für die Wanderung genügend Pausen für das Schwimmen einplanen. Man kann sich in Port des Canonge fühlen, in eine andere Zeit gestolpert zu sein, so ursprünglich präsentiert sich das winzige Fischerdorf.

Rundwanderung um Santuari de Santa Maria de Lluc

Der Rundwanderweg um den Wallfahrtsort Santuari de Santa Maria de Lluc ist optimal für Hitzeempfindliche, denn die Auslenkung führt vor allem durch Eichenwälder. Das „steinerne Kamel“, ein erodierter Kalkfelsen, und der Gipfel der Moleta de Binifaldó sind die Höhepunkte der rund zweistündigen Wanderung auf Mallorca.

Besonders Kindern werden die skurrilen Steinformationen auf der Insel gefallen, die zum Herumklettern einladen. Vom Gipfel der Moleta de Binifaldó erschließt sich Wandernden ein spezieller Aussicht über die Hügellandschaft der Serra de Tramuntana.

Nach einer gelungen Wanderung bietet sich das sehenswerte Kloster Santuari de Lluc zur Einkehr an. Denn es hat auch ein gutes Restaurant, in dem müde Wanderer eine Verschärfung finden.

Wandern vom Cuber-Stausee nach Sóller

Wirkliches Bergsteiger-Feeling kommt bei der Reise vom Cuber-Stausee nach Sóller auf. Aauf jeden Fall im ersten Teil der Wanderung, wo der 1090 Meter hohe Puig de l’Ofre zu meistert ist, das letzte Stück des Aufstiegs ist steil.

Aber der Abstieg durch die hinreißend schöne Biniaraix-Schlucht ist sanft. Der treppenartig angelegte Weg ist Teil einer alten Pilgerstraße, auf der seit über 600 Jahren Mallorquiner betend und singend durch die Schlucht ihrer Insel wandern. Gelb blühende Ginsterbüsche duften am Wegesrand, die Wanderung führt durch ein Waldstück und vorbei an blassen Kalkfelsen.

Die Reise dauert rund viereinhalb Stunden. Von Sóller geht es mit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt am Cuber-Stausee. Achtung: Bei Regen wird der Weg ausgesprochen rutschig!

Die beste Jahreszeit zum Wandern

Das mediterrane Klima auf Mallorca ermöglicht im ganzen Jahr Wanderungen. Allerdings ist das Wetter zwischen Gebirge, Küste und Landesinneren oft recht verschieden. Die kühlste und auch regenreichste Region ist mit Entfernung die Gebirgskette der Serra de Tramuntana im Nordwesten der Insel. Das Gebirge hält jedoch die Regenmassen von den flachen Regionen im Süden fern. Die beste Zeit zum Wandern auf der Insel ist im Frühling, ab der Mandelblüte im Februar bis Ende Mai. Zu dieser Zeit wird die Insel immer grüner und die Natur hat einiges zu liefern.

In den glatteren Gebieten wird es im Sommer recht warm, sodass man sich eher auf Küstenwanderungen oder Waldspaziergänge beschränkt. In den Höhenlagen bleiben die Temperaturen meist erfreulich, sodass Bergwanderungen im Sommer möglich sind. Im Flachland laden die Lufttemperaturen zwischen Mitte September und November dann nochmal zu längeren Reisen ein, während die Bergregionen zu dieser Zeit häufig von starken Gewittern und Stürmen heimgesucht warden.

Auf Mallorca werdet Ihr nur rar durchgängig gut gekennzeichnete Fusswege finden. Selbst der Weitwanderweg GR 221 ist nur streckenweise gut ausgeschildert. Öffentliche Wegstrecken sind in der Regel gut ausgebaut, natürlich führen die Strecken für Wanderer zu einem nicht unerheblichen Teil über privates Gelände.

Die meisten Strecken für Wanderer sind mit Farbpunkten oder Steinmännchen markiert. Aber Ihr müsst ab und zu schon genau hinschauen, um die neben- oder aufeinanderliegenden Steinbrocken im hohen Gras oder im zerklüfteten Felsgelände zu erkennen. So mancher Weg endet im Nirgendwo. Eine gute GPS oder Wanderkarte schadet daher auf längeren Strecken keinesfalls.

Öffentliche Gebiete, Privatgelände und gesperrte Wege

In der Regel bewegt man sich auf Mallorca auf privatem Grund. Viele Grundbesitzer tolerieren einmalige Wanderer auf ihrem Besitz, möchten aber keinen Massentourismus. Einmalige Gebiete sind auch für Wanderer gesperrt. Trefft Ihr auf einen Grundbesitzer, schadet es nicht – nach einem freundlichen “bon dia” – zu fragen, ob Ihr das Grundstück passieren dürft (“Puedo pasar?”).

Unterkünfte für Wanderer

Besonders für ausdauernde Wanderer wurden auf der GR 221 am Ende jeden Etappenabschnittes Berghütten und Herbergen errichtet, sogenannte Refugis. Da die Baleareninsel kein typisches Ziel für Backpacker ist, hat Mallorca nur zwei amtliche Zeltplätze und einige wenige Campingplätze. Stattdessen gibt es Klöster und andere spartanische Unterkünfte in abgeschiedenen Regionen.

Tipps für Wanderer

Wenn man auf Mallorca wandern möchte, sollte sich immer bewusst machen, dass gerade im Gebirge ein plötzlicher Wetterumschwung keine Ausnahme ist. Darüber hinaus wird es in einigen Regionen im Sommer recht heiß und auch die Wanderwege sind nicht immer in problemlosem Zustand.

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